Berufswahlfahrplan Liechtenstein
Schritt für Schritt durch den Berufswahlprozess im Übergang von der obligatorischen Schule in den Beruf bzw. in eine weiterführende Schule
Berufswahlvorbereitung in der Schule bereitet den Einstieg der Schüler und Schülerinnen in die Berufswelt vor. Neben der Schulbildung geht es um die weitere Persönlichkeitsentwicklung und um das Kennenlernen der eigenen Interessen, Stärken und Grenzen sowie der Berufswelt im Allgemeinen.
Elternorientierungen im Berufsinformationszentrum: Im Rahmen der Elternabende werden Eltern darüber informiert, welche Ausbildungsangebote den Schüler und Schülerinnen im Anschluss an die Pflichtschule zur Verfügung stehen. Bei diesen Veranstaltungen erhalten Eltern Informationen darüber, wie sie ihre Kinder bestmöglich im Berufswahlprozess begleiten können; denn die Berufswahl ist ein Familienprojekt.
Klassenveranstaltungen im Berufsinformationszentrum / BIZ-Einführungen: In diesem Rahmen erhält die Klasse erste Informationen zur Berufswahl, zu Berufsbildern und zu den Angeboten der Berufsberatung. Die BIZ-Einführungen werden jeweils von einer Fachperson des Amts für Berufsbildung und Berufsberatung (ABB) durchgeführt.
Berufsorientierungen / Info-Veranstaltungen / Tagespraktika sind wertvoll, um während einem oder mehreren Tagen einen Wunschberuf in der täglichen Praxis kennenzulernen. Während des „Schnupperns“ kann ausprobiert werden, ob ein Beruf und / oder Ausbildungsbetrieb zu einem passen oder nicht. Tagespraktika werden individuell von den Schülern und Schülerinnen vereinbart. Die Schüler und Schülerinnen erhalten dafür in der Regel Tage von der Schule zur Verfügung gestellt.
Persönliche Gespräche mit Fachpersonen der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung des ABB bieten die Möglichkeit in einem strukturierten Prozess und mit Hilfe von Tests zu ermitteln, welche beruflichen oder schulischen Optionen zu den vorhanden Interessen und Fähigkeiten der Schüler und Schülerinnen passen. Basierend auf den Beratungsergebnissen werden Informationen vermittelt und die nächsten Schritte geplant. Die Berufsberatungen sind unentgeltlich und freiwillig. Für sie muss unter der Nummer +423 / 236 72 00 telefonisch ein Termin vereinbart werden.
Schulhaussprechstunden sind Kurzgespräche, welche im Schulhaus mit der jeweils für die Schulklasse zuständigen Berufsberatungsperson stattfinden. Sie dauern etwa 15 Minuten und sind eine Möglichkeit, persönliche Fragen zur Berufswahl oder zu schulischen Ausbildungsmöglichkeiten zu stellen. Die Schulhaussprechstunden werden in Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen koordiniert und sind für die Schüler und Schülerinnen verpflichtend.
Stellwerk 8 Test prüft das Wissen und Können der Schüler und Schülerinnen im 8. Schuljahr und ist hilfreich beim Setzen der schulischen Ziele für das 9. Schuljahr. Die Ergebnisse des Stellwerk-Tests werden zudem zusammen mit den Schulzeugnissen den Bewerbungsunterlagen beigelegt.
Standortgespräche finden im Frühjahr der 8. Schulstufe statt. Dabei handelt es sich um ein Gespräch zwischen der Klassenlehrperson, allenfalls der Ergänzungslehrperson, dem Schüler / der Schülerin und den Eltern. Im Rahmen des Gesprächs werden basierend auf der aktuellen Situation Ziele für den Übertritt in die Berufsausbildung oder in eine weiterführende Schule besprochen. Gemeinsam werden die individuellen Schwerpunkte für das 9. Schuljahr festgelegt.
Schnupperlehren sind Teil des Auswahlverfahrens bei der Lehrstellensuche. Der Betrieb selbst lernt interessierte Jugendliche kennen und bekommt ein erstes Bild von den Bewerbern und Bewerberinnen.
Die Berufswahlentscheidung ist dann möglich, wenn alle benötigten Informationen eingeholt und die eigene Vorstellung sowie das eigene Können mit den in der Berufswelt herrschenden Anforderungen verglichen worden sind.
Freie Lehrstellen sind ab Anfang September unter www.next-step.li abrufbar und werden durch das ABB in Zusammenarbeit mit den Lehrbetrieben laufend aktualisiert. Lehrstellen in der Schweiz sind unter www.berufsberatung.ch/lehrstellen zu finden.
Lehrstellenbewerbungen werden mit Veröffentlichung der freien Lehrstellen verschickt. Was alles zu einer guten Bewerbung gehört, wird in der Schule gelernt. Auf Wunsch unterstützt das ABB die Schüler und Schülerinnen ebenfalls dabei.
Lehrstellen Zusagetag: Der Bankenverband, die Treuhandkammer und die „ArbeitsGruppe IndustrieLehre“ haben sich in Zusammenhang mit der Lehrstellenzusage auf einen gemeinsamen Tag (1. November) geeinigt. Nicht vorgängig erwähnte Unternehmen treffen ihre Zusagen zu einem anderen Zeitpunkt.
Lehrverträge werden zwischen den Lehrbetrieben und den Lernenden bzw. ihren Eltern geschlossen. Lehrverträge müssen nach der Unterzeichnung durch die Vertragsparteien von der Lehraufsicht des ABB genehmigt werden. Diese übernimmt beim Auftreten von Schwierigkeiten oder Unklarheiten während der Lehre die Rolle als Ansprechperson für Lernende und Lehrbetriebe.
Alternativen / Brückenangebote dienen dazu, sich nach der Pflichtschulzeit gezielt auf eine berufliche Ausbildung oder eine weiterführende Schule vorzubereiten. Es können beispielsweise schulische Lücken geschlossen, Auslanderfahrungen gesammelt oder Praktika absolviert werden, um zusätzliche Kompetenzen für die weitere Berufswahl zu erlangen.
Weiter zur Schule? Für Schüler und Schülerinnen, die sich diese Fragen stellen, lohnt es sich, die Anmeldefristen und Aufnahmevoraussetzungen der Wunschschule frühzeitig im Auge zu behalten und an Informationsveranstaltungen teilzunehmen.
Stellwerk 8 Test prüft Wissen und Können am Ende des 8. Schuljahres und ist hilfreich beim Setzen der Ziele fürs nächste Schuljahr. Viele Lehrbetriebe verlangen heute als Teil der Bewerbung Resultate von Eignungstests. Je nach Beruf werden unterschiedliche Fähigkeiten geprüft, z.B. Allgemeinwissen, Mathematik, Sprachen, Technisches Verständnis, Konzentrationsfähigkeit. Meist müssen die Aufgaben unter Zeitdruck gelöst werden. Im kaufmännischen Bereich wird häufig der «Multicheck» verlangt.